Unsere Schülerinnen und Schüler sollten bei diesem Projekt einmal ganz anders an den Stein herangehen. Aus ihren handwerklichen Erfahrungen heraus, ihren Erfahrungen im Umgang mit Werkzeugen und Maschinen und den Möglichkeiten moderner, industrieller Verarbeitungstechniken, sollte ein grenzwertiger, materialauflösender Formumgang angestrebt werden, bei welchem das Element Licht und der Naturstein (Element Erde) eine Symbiose eingehen.
Eine Alltagstauglichkeit bzw. gute Funktionsfähigkeit stand nicht im Vordergrund. Der Funktionswert ordnet sich dem Reitz des Experiments unter.
Bei den geschaffenen Objekten treten hauptsächlich drei Herangehensweisen reizvoll und faszinierend in Erscheinung:
Dort, wo der harte Stein hauptsächlich mit dem Winkelschleifer oder durch die Sandstrahltechnik sehr dünn gearbeitet wurde, bekommt er einen amorphen, zerbrechlichen Charakter. Das so aufgelöste Material, mit seiner gebrochenen Oberfläche, geht mit dem Licht eine kontrastreiche Verbindung ein. Das Licht tritt hier hart und kantig in Erscheinung - so wie es der Stein ist.
Bei der zweiten Herangehensweise wurde der Stein flächig dünn gearbeitet. Durch den unterschiedlichen mineralischen Aufbau, die unterschiedlichen Kristallstrukturen, bekommt der Stein eine weiche und sanft strahlende Wirkung. Es entstehen sehr reizvolle Farbigkeiten, besonders wenn der Stein zusätzlich mit farbigem Licht hinterleuchtet wird.
Bei der dritten Herangehensweise tritt die massive und schwere Erscheinung des Natursteins in Kontrast zu einem ganz weichen und leichten Material, dem Papier. Auch hier ist der Naturstein sehr dünn gearbeitet um ein geringes Gewicht zu erreichen. Ohne es zu wissen, spürt man es! Der Stein wirkt plötzlich amorph, leicht und weich - wie das Papier - eine reizvolle, sensible Erscheinung.